Expedition München

Im März ist die Theresienwiese unberührt von Veranstaltungen, ohne Auf- oder Abbaumaßnahmen. Der Freiraum in der Stadt lädt mich zum Spazieren ein. Meine Gedanken können wandern, mein Blick schweifen. Mit entspanntem Abstand vernehme ich das Echo der Großstadt, lasse es brummen.
Theresienwiese, 2011

Ich komme aus dem Grünen. Eine andere wohnt in der Stadt. Ich besuche Sie gerne. Widerwillig fahre ich in die Stadt. Sie hat eine Wohnung auf dem ehemaligen Rollfeld Riem gekauft. Auf dem Weg dorthin steht das Betonzeichen neben der Autobahn. Wohnen in der Stadt. Schutzraum neben der Fahrbahn. Ausblick, Grün, Beton.

Betonzeichen, 2012

1972 wurde der S-Bahnhof “Olympiastadion” eröffnet. Eine unbekümmerte Zeit, wie ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Frei von Gedanken an Umweltprobleme, noch vor der ersten Ölkrise. Die nagelneuen S-Bahnzüge erscheinen in 70er Jahre Farben mit orangen oder blauen Streifen. Nach 19 Tagen hat der Bahnhof seinen Hauptzweck erfüllt und wird nur noch sporadisch angefahren.

Oberwiesenfeld, 2012

Locker fahre ich mit dem Auto. Ich kann überall hin. Schöner Straßenverlauf. Neben mir tauchen die Lichtmasten der Olympia-Architektur auf. Wie Fanfaren kündigen sie das Besondere an. Die Energieeffizienz ihrer Beleuchtung entspricht dem Erbauungsdatum.

Straße, 2012

Die Donnersbergerbrücke ist einer der frequentiertesten Verkehrsknotenpunkte Europas. Eigentlich möchte man nur über sie rüber- oder unter ihr durchfahren. Steigt man hier ein oder aus, so möchte man schnell weiter. Viele Absichten kreuzen sich.

Donnersberger, 2012